Ich bin ich - Ich bin mehr als meine Diagnose

Laufzeit: 60 Minuten

Deutschland 2024

Viele Menschen, die psychisch erkrankt sind, fühlen sich von der Gesellschaft abgestempelt, auf ihre Diagnose reduziert. Es gibt aber auch Menschen, die sich selbst stigmatisieren und sich schämen, dass sie erkrankt sind. Der neue Film der Filmemacherin Andrea Rothenburg lässt krisenerfahrene Menschen zu Wort kommen, die sich nicht auf ihre Diagnose reduzieren lassen.

„Wundern Sie sich nicht, dass andere Menschen psychisch erkrankt sind, wundern Sie sich, dass Sie gesund sind.“ Mit diesem Zitat, von dem ehemaligen Chefarzt Dr. med. Ernstjürgen Rothenburg, startet der Film. Die Filmemacherin Andrea Rothenburg hat die Worte ihres Vaters gewählt, um ein deutliches Zeichen zu setzen: „Ich erlebe immer wieder, dass nicht selten scheinbar Gesunde, Menschen in psychischen Krisen diskriminieren, anstatt sie zu unterstützen und dankbar zu sein, dass sie selbst nicht erkrankt sind. Immerhin kann jeder erkranken und niemand sucht es sich aus.“

Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Depressionen, Borderline, bipolare Störungen, ADHS, Trauma, Zwänge, Ängste, Süchte, Schizophrenie, Psychosen usw. Die Liste der psychiatrischen Störungen ist lang. In dem neuen Film werden sie in den Fokus gerückt. Insgesamt stehen 50 Menschen, Erfahrene, Angehörige und Fachleute, vor der Kamera. Auch krisenerfahrene Psychiater zeigen Gesicht.

ARD Reportage „Meine Tochter, ihre Depression und ich“

ardmediathek.de

Schwierige Zeiten für die alleinerziehende Logopädin Katrin (43). Ihre 20-jährige Tochter Anna ist an einer schweren Depression erkrankt. Schon mit 13 Jahren litt Anna unter psychischen Problemen, unter anderem an einer Essstörung. Sie verletzte sich selbst, konnte das Leben immer schwerer aushalten.

Lebensmüde Gedanken bringen Anna Anfang des Jahres in die Psychiatrie, wo ihr bewusst wird, dass sie nicht mehr allein in ihrer eigenen Wohnung leben kann. Mutter und Tochter rücken zusammen. Zwischen all ihren Fragen nach dem "Warum?" versucht Katrin, sich beim Kümmern um Anna nicht selbst zu verlieren. Sie bleibt trotz der schweren Belastung optimistisch und nimmt das Leben, wie es ist: schmerzhaft und doch nicht hoffnungslos. Ganz im Gegenteil.

Hör mir zu! - Die Filmclips

Filmclips mit einzelnen Jugendlichen werden mit freundlicher Unterstützung der Kroschke-Kinderstiftung noch in 2024 veröffentlicht.

In den Projekten kommen Jugendliche mit unterschiedlichen Erfahrungen mit psychischen Krisen zu Wort. Sie erzählen aus ihrem Leben und geben wichtige Tipps für Jugendliche und alle, die mit ihnen zu tun haben.

Wann sind sie krank geworden? Gab es Auslöser?

Was hat ihnen geholfen, was hat ihnen nicht geholfen?

Was würden Sie sich im Umgang wünschen?